[AQUARIUM.GER] Von: Werner Pueschel, 2:2487/3701.33 An: Alle, 2:2450/215 Betreff: FAQ 1/3 Datum: 18.04.97 19:16 Hi Alle !!!!!!!!!!!!!!!!! DIE DEUTSCHE AQUARIUM-FAQ-LISTE (AQUAFAQ Stand 04/97) O. Einleitung Diese Liste der regelmaessig gestellten Fragen (frequently asked questions = FAQ) soll eine Wissenssammlung ueber Aquarienkunde sein. Sie dient der Sammlung und Verbreitung von Informationen ueber Wasserkunde, Futter, Tiere, Pflanzen und der technischen Geraete rund ums Aquarium. Der Keeper bittet um Korrektur und Ergaenzung der Informationen mit Angabe der Rubriknummer (z. B. 1.2 Saeuregrad). Replys zur FAQ sollten im Echo an ........ -ALLE-........ geschrieben werden. Diese FAQ Liste wird regelmaessig in der Echo-Area AQUARIUM.GER im Fido Netz gepostet. Wenn sich Aenderungen in der FAQ ergeben haben, sind diese am Zeilenanfang mit einem "*" gekennzeichnet. Ausserdem ist die FAQ bei Peter Sawatzki 2:2468/9950 und bei Manfred Velt in der Aquarium BBS 2:2490/1670 zu requesten. Der Inhalt dieser Liste darf ueber alle elektronischen Datennetze, Boxen und Gateways verteilt werden. Zum privaten Gebrauch darf sie ueber EDV-Drucker ausgedruckt werden. Weitergehende Nutzung (etwa gewerbliche Nutzung) unterliegt dem Urheberrecht und bedarf der schriftlichen Genehmigung der Autoren. Die Verwendung von Markennamen bedeutet nicht, dass diese frei verwendbar sind. Fuer den Inhalt und die urheberrechtliche Freiheit dieser Artikel kann keine Gewaehr uebernommen werden. Schadensersatzansprueche sind ausgeschlossen. Verwendung auf eigene Gefahr. l. Wasserwerte Herkunft des Aquarienwassers ist in den meisten Faellen das Leitungswasser. Durch die Trinkwasserverordnung (1986) werden Nitrathoechstwerte von 50 mg/l festgeschrieben. Dennoch sind fuer Fische und Pflanzen relativ hohe Mengen an Pestiziden erlaubt. Unbehandeltes Leitungswasser eignet sich daher nur schlecht fuer die Aquaristik. Daher sollten Wasseraufbereiter verwendet werden (Bitte hier nicht sparen), die das Wasser ansaeuern und vor allem Chlor, Kupfer und Metallsalze binden, die fuer die Fische toedlich sein koennen. 1.1 Karbonathaerte Einheit........: dKH (Deutsche Haerte) oder neu mmol/l Messung........: 1 dH = 10 mg CaO in 1l Wasser; 1 mmol/1 = 56,08mg CaO Wertebereich...: 0 bis ueber 30 dH, Mittelbereich 9-12 dH Erhoehung......: Hinzufuegen von CaO (z.B. Dupla KH), Marmorfilter Senkung........: Enthaertung durch Kunstharze, Zugabe von Osmosewasser Messhaeufigkeit: regelmaessig, besonders nach Wasserwechsel Gefahren.......: Zu hartes Wasser verhindert Pflanzenwuchs, zu weiches Wasser vermindert die CO2-Bindung 1.2 Saeuregrad Einheit........: pH (pondus hydrogenii) Messung........: Konzentrationen an H3O+ Ionen; pH-Wert 7,00 (neutral) Erhoehung......: Sprudelsteine (Senkung von CO2) Senkung........: Filterung ueber Torf Messhaeufigkeit: regelmaessig, besonders nach Wasserwechsel Chancen........: Einige tropische Arten brueten nur bei relativ saurem Wasser Gefahren.......: Zu saures Wasser gefaehrdet die meisten Fische, zu alkalisches verhindert Pflanzenwuchs 1.3 Elektrische Leitfaehigkeit Einheit........: MikroSiemens (uS) Anwendung......: Bestimmung des Gesamtsalzgehaltes Messung........: Summe der geloesten Mineralsalze im Wasser bei 20* Celsius Elektrischer Widerstand des Wassers Wertebereich...: 0 bis 10 mS Erhoehung......: Zugabe von Mineralsalzen in geeigneter Form z.B. Kochsalz (jodfrei)) Senkung........: Filterung mit Kunstharzen Messhaeufigkeit: regelmaessig Gefahren.......: Uebersalzung (z. B. durch Medikamente oder Chemikalien) Zu hoher osmotischer Druck (stoert die Eientwicklung) und fuerhrt zu blassen Farben d. Fische 1.4 Temperatur Einheit....: * Celsius (Europa) * Fahrenheit (USA), Kelvin (Physik) Umrechnung.: 0*C = 32*F = 273,15*K (ungefaehre Angaben) Messgeraet.: Thermometer Messung....: Menge der Waermeenergie im Wasser Wertebereic: 0* Celsius (kalt) bis 100* Celsius (heiss) (relativ zum Aggregatzustand des Wassers) Erhoehung..: Einsatz eines Heizstabes oder einer Bodenheizung Senkung....: Eiswuerfel, Ventilatoren, Peltier-Elemente, Filterkuehlung Chancen....: Verhinderung von Krankheiten, Vermehrungsstimulation Gefahren...: Zu warmes Wasser enthaelt zuwenig Sauerstoff; zu kaltes verhindert Stoffwechsel Messhaeufigkeit: dauerhaft l.5 Kohlendioxid-Gehalt Einheit........: mg/l Messgeraet.....: CO2-Regulator bei Anlagen, Dupla C02-Test Messung........: Anteil der geloesten CO2-Molekuele pro Liter Wasser Wertebereich...: 0 bis 50 mg/l Erhoehung......: CO2-Diffusion (C02mAnlage), CO2-Tabletten Senkung........: Austrieb durch Luftdispenser ("Sprudelstein") Chancen........: Optimaler CO2-Anteil erhoeht Pflanzenwuchs Gefahren.......: Ab ca. 24-26 mg/l setzt bei den meisten Fischen Atemnot ein. Messhaeufigkeit: dauerhaft (Dupla CO2-Test) 1.6 Nitratgehalt Einheit........: mg/1 Messgeraet.....: Reagenzien Messung........: Anteil der geloesten N3-Molekuele pro Liter Wasser Wertebereich...: 0 bis 150 mg/1 Erhoehung......: Umwandlung aus organischen Abfaellen (Kot, Futterreste, Urin) Senkung........: Filterung mit Kunstharzen, Teilwasserwechsel Chancen........: Nitrat wird von den Pflanzen als Naehrstoff benoetigt Gefahren.......: Fische vertragen i. d. R. keine hohen Nitratwerte Messhaeufigkeit: regelmaessig, besonders nach Wasserwechsel oder Neueinrichtung 1.7 Eisengehalt Einheit........: mg/1 Messgeraet.....: Tropfen- oder Pulverragenzien Messung........: Anteil von Fe in geloester Form Wertebereich...: Pflanzen 0,03-0,1 mg/l Fische < 0,1 mg/l Erhoehung......: Zugabe von Eisenduenger Chancen........: Einige Pflanzen brauchen regelmaessige Eisenduengung Gefahren.......: Fischvergiftung, Eigen bindet Sauerstoff 2. Filterung 2.1 Technische Filterarten 2.1.1 Aussenfilter Funktionsweise: Eine elektrische Pumpe drueckt das Wasser aus dem Filtertopf in das Aquarium. Der so entstehende Unterdruck im Topf saugt Wasser aus dem Aquarium in einen Filtertopf in dem sich der Filterbesatz befindet. Zum Start das Systems muss Wasser aus dem Aquarium einmalig angesaugt werden um genug Wasserdruck herzustellen, um den Kreislauf in Gang zu setzen. Die Filterpumpen koennen i. D. R. nicht aus eigener Kraft das Wasser ansaugen. Filterpumpen muessen aus physikalischen Gruenden unterhalb des Wasserspiegels stehen. Vorteile: Im Aquarium wird kein Platz fuer den Filter benoetigt. Nachteil: Filterwechsel recht aufwendig, u. U. lange Schlauchwege 2.1.2 Innenfilter Funktionsweise: Durch die Unterwasserlage das Filtertopfes fuellt sich dieser mit Wasser. Eine elektrische Pumpe drueckt das Wasser aus dem Topf (meist ohne Schlaeuche) wieder ins Aquarium. Der so entstehende Unterdruck im Topf und der natuerliche Druck des Wassers saugen das Wasser wieder in den Topf. Vorteil : Einfacher Filterwechsel durch Herausziehen des Filters, meist keine Schlaeuche. Nachteil: Platzreduzierung im Aquarium, lautes Filtergeraeusch. 2.2 Filterbesatz Der Filterbesatz soll das Wasser reinigen, filtern und aufbereiten. Grundsaetzlich wird der Besatz vom Einlass des Wassers in den Topf zum Auslass immer feiner, so dass grobe Teile zuerst ausgefiltert werden. Die Reinigung erfolgt i. d. R. durch biologische, chemische, biochemische oder mechanische Filterung. Durch verschiedenen Besatz koennen verschiedene Wasserqualitaeten erreicht werden. Die eigentliche Reinigung und Aufberei- tung wird durch Bakterienkulturen durchgefuehrte die sich im Filtertopf befinden. Bein Einsatz von Medikamenten (etwa Antibiotika) muss immer auch bedacht werden, dass auch Bakterien des Filters abgetoetet werden koennten, was eine chemische Reinigung des Wassers verhindert. 2.2.1 Filterwatte Filterart...: Mechanischer Filter. Material....: Kunststoffen oder Kunstharz, Feingespinst Filterguete.: Ja nach Beschaffenheit (extra grob bis extra fein) Filterobjekt: Feine bis sehr feine Schwebteilchen Probleme....: Dichter Besatz fuehrt zu Verstopfung, muss seewasserfest sein 2.2.2 Sand/Kies Filterart...: Mechanischer Filter Material....: gewaschener Kies, feiner oder grober Sand, Quarzkies Filterguete.: ja nach Koernung (in mm) grob oder fein Filterobjekt: grobe oder feine Schwebteilchen Probleme....: hohes Gewicht, geringe Oberflaeche fuer Bakterien, Quarzkies erzeugt saures Wasser. 2.2.3 Aktivkohle Material....: Aktivkohle (aus Torf gepresste Leichtkohle) Filterguete.: Biologisch sehr hoch durch reiche Bakterienkulturen Filterobjekt: Gelbstich, Medikamente (!), Duenger (!), sorgt fuer klares Wasser Probleme....: Filtert auch erwuenschte Chemikalien, kein Nitratfilter 2.2.4 Granulat Filterart...: Biologischer Filter Material....: Poroese Filtermaterialien, z.B. Lavalit, gebrannte Tonschlacke Filterguete.: Biologisch hervorragende Filterung durch optimalen Bakterieneinsatz Filterobjekt: Nitrit (giftig, fuehrt aber zu erwuenschtem Nitrat) Probleme....: Hohes Gewicht, nicht immer pH-neutral! 2.2.5 Biobaelle Filterart...: Biologischer (aerober) Filter Material....: In allen Formen erhaeltliche Kunststoffteile (igelfoermig) Filterguete.: Sehr gut Filterobjekt: Nitrifikation zu Nitrat - zur Entfernung Wasserwechsel Probleme....: Filterguete von Oberflaechenrippung (Groesse) abhaengig Vorteile....: Muss nicht gereinigt werden, dickere Bakterienschichten loesen sich von selbst. Nachteile...: Sehr gross, starke Pumpe und Grobschmutz-Vorfilter noetig, Belueftung empfehlenswert. 2.2.6 Kunstharze Filterart...: Elektromechanischer Filter (Ionentauscher) Materials...: Kunstharze Filterguete.: optimal Filterobjekt: Entkarbonisierung, Entsalzung CO2-Anreicherung Probleme....: Aufwendige Regenerierung von verbrauchten Harzen 2.2.7 Torf Filterart...: Chemischer Filter Material....: Humustorf Filterguete.: umstritten ja nach Torfart Filterobjekt: Ansaeuerung des Wassers mit Huninsaeure, Schwarzwasser Probleme....: Truebung des Wassers, falscher Torf fuehrt zu Uebersaeuerung 2.2.8 Diatomic-Filter Filterart....: Mechanischer Filter Material.....: Diatomeenerde (zerriebenes Kieselsaeuregeruest von Braunalgen) Filterobjekt.: Schwebeteilchen bis zur Groesse von 1/1000 mm Filterguete..: Optimal zur Herstellung von keimvermindertem Wasser zur Zucht, oder zur Beseitigung von Truebungen durch Schwebealgen, Schwaermerstadien von Fischparasiten (z.B. Ichthyophthirius) Probleme....: Setzt sehr schnell zu, sollte nur bei bedarf eingesetzt werden. 2.2.9 UV-Wasserklaerer Filterart....: Negativ-Biologischer Filter Material.....: UV-Licht Filterguete..: sehr Gut; Zum Erzeugen von keinfreiem Wasser z.B. zur Aufzucht sehr empfindlicher Fische. Filterobjekt.: Schwebealgen, Einzeller und Bakterien Arbeitsweise.: Mittels eines Motorfilters wird das Wasser durch einen Doppelglasmantel an einem roehrenfoermigen UV-Brenner vorbeigefuehrt und so alle Mikroorganismen getoetet. Probleme.....: Faellt Eisen aus, Reduziert Nitrat zu Nitrit, nur bei Bedarf einsetzen, dabei die Nitritwerte im Auge behalten, evtl. Anionentauscher vorschalten. * 2.2.10 Zeotithe * Filterart....: Biologischer Filter * Material.....: Natuerliches Mineral; Bisher sind ueber 40 verschiedene * Zeolithe bekannt. Sie bestehen ueberwiegend aus * Silicium,Aluminium u. Sauerstoff, und sind hochporoes * mit submikroskopischen Kanaelen. * Filterguete..: Sehr gut; * Filterobjekt.: Um-/Abbauprodukte wie Amonium, Nitrat, Nitrit, * und ueberschuessige Naehrstoffe, Schwermetalle. * Arbeitsweise.: Hohe Ionenaustauschfaehigkeit; Ansiedlung von * Bakterien fuer Nitri-/Denitri-fikation. * Probleme.....: Muss mit Kochsalz regeneriert werden (nicht unbegrenzt * moeglich). In der Anfangszeit die Wasserwerte beobachten. Bye bye awds _\|/_ Gruesse von Werner _\|/_ .!. Nichts Tun ist besser als mit viel Mhe nichts schaffen. --- Terminate 4.00/Pro * Origin: werner_pueschel@kkk.muc.nacamar.de (2:2487/3701.33) [AQUARIUM.GER] Von: Werner Pueschel, 2:2487/3701.33 An: Alle, 2:2450/215 Betreff: FAQ 2/3 Datum: 18.04.97 19:21 Hi Alle !!!!!!!!!!!!!!!!! 3. Beleuchtung 3.1 Lichtarten Licht ist Energie in Form von elektromagnetischen Wellen. Wie alle Wellen hat Licht eine Wellenlaenge. Der physikalische Wellenbereich des Lichtes zeigt sich in der Farbe. Rot ist das sichtbare Licht mit der niedrigsten Wellenlaenge, violett die Farbe mit der hoechsten Wellenlaenge. Unterhalb des sichtbaren Lichtes befindliche Wellenlaengen werden als Infrarot ("unterhalb von Rot"), darueberliegende Wellenlaengen als Ultra- violett ("oberhalb von violott") bezeichnet. Infrarotes Licht nehmen wir als Waerme wahr. Ultraviolettes Licht sorgt fuer die Braeunung der Haut und kann in hohen Dosen gefaehrlich werden. Pflanzen benoetigen vor allem den Rotanteil den Lichts zur CO2-Bindung. Der Blauanteil dagegen wird von niederen Pflanzen (Algen) benoetigt 3.1.1 UV-Licht Begriff......: Ultraviolett ("oberhalb von violett") Wellenbereich: ueber 620 Angstroem, unterhalb von Roentgenstrahlen Wirkung......: Foerdert den Breitenwuchs von Pflanzen Herstellung..: UV-Lampen 3.1.2 IR-Licht Begriff......: Infrarot ("unterhalb von rot") Wellenbereich: Wirkung......: Foerdert das Laengenwachstum von Pflanzen Herstellung..: IR-Lampen 3.2 Beleuchtungseinheiten Die Beleuchtungedauer sollte zwoelf Stunden betragen. Der gewaehlte Zeitraum dieser zwoelf Stunden ist weitgehend uninteressant und kann an eigene Beduerfnisse angepasst werden (z. B. 11-23 Uhr). Die Tiere gewoehnen sich oft an den Beleuchtungsrhythmus und suchen vor dem Abschalten bereits ihre Schlafplaetze auf. 3.2.1 Lichtfarbe (Farbtemperatur) Messung.....: Wellenlaenge der Lichtstrahlen Einheit.....: *K (Kelvin) Wertebereich: 4,300 K (rot) bis 10,000 OK (blau) Optimum.....: 5600 *K (theoretischer Wert) 3.2.2 Lichtstrom Messung.....: Abgabeenergie einer Leuchtquelle Einheit.....: Lumen Wertebereich: Optimum.....: 3.2.3 Lichtempfang Messung.....: Empfange Energie eines beleuchteten Objekts Einheit.....: Lux Wertebereich: Optimum.....: 3.3 Technische Beleuchtungsarten Bei der Auswahl der technischen Beleuchtungsarten sollte die Sicherheit eine grosse Rolle spielen. Aeltere Abdeckhauben ohne VDE-Siegel sind die Ursache fuer viele toedliche Unfaelle gewesen. Insbesondere Kinder sollten auf die Gefahr hingewiesen und bei Aquariumarbeiten nicht ohne Aufsicht gelassen werden, denn WASSER IST EIN STROMLEITER. ACHTUNG: Moderne Aquarien sind *nicht* geerdet, um einen Rueckfluss ueber den Pfleger zu vermeiden. Das Becken darf also *nicht* geerdet werden. 3.3.1 Leuchtstoffroehre Funktion......: Zwischen zwei Elektroden werden Edelgase zum leuchten angeregt Bauform.......: ueberwiegend Abdeckleuchten (VDE-Siegel beachten) Leistungswerte: ab ca. 20 Watt, dunkel Lichtfarbe....: alle Arten zwischen 4,300*K und 10,000*K Gefahr........: Stromaschlaege bei aelteren Systemen 3.3.2 Quecksilberdampf-Lampen (HQL) Funktion......: Entladung unter hohem Druck (10bar) in einem Quarzglas Brenner (Quecksilberdampf). Bauform.......: Haengeleuchten Leistungswerte: ab ca. 10 Watt, hell Lichtfarben...: Gefahr........: Erhitzung des Aquariums durch starke Energieabgabe 3.3.3 Halogenmetalldampf-Lampen (HQI) Funktion......: Mit einem Wolframdraht werden Halogene zum Leuchten angeregt Bauform.......: Niedervolt-Reflektoren Lichtfarben...: Dem des Sonnenlichts sehr aehnlich, IR- und UV-Komponenten Gefahr........: Ueberhitzung durch sehr starke Energieabgabe der Lampen 3.4 Beleuchtungsdauer Grundsaetzlich sollte die Beleuchtungsdauer 12 Stunden pro Tag betragen. Diese 12 Stunden muessen nicht den tatsaechlichen Tagesrythmus entsprechen. Wenn jedoch Tageslicht ab Sonnenaufgang ins Aquarium faellt und der Rhythmus die Beleuchtung auf nach Sonnenuntergang ausdehnt, kann es zu einer laengeren effektiven Beleuchtungsdauer kommen, die Schmieralgen- bildung nach sich zieht. 4. Beheizung Die Beheizung muss unbedingt auf die Lebensweise der Tiere angepasst werden. Tiere die ueberwintern, sollten die Gelegenheit dazu bekommen, da sie sonst oft nicht in Paarungsstimmung geraten. 4.1. Technische Heizungsarten Die Temperaturmessung sollte an einer ausreichend tiefen Stelle erfolgen, da warmes Wasser empor steigt, waehrend kaltes Wasser sich immer in bodennaehe befindet. Heizstaebe sollten mit genuegend Tiefgang gewaehlt werden, um auch tieferliegende Bereiche zu versorgen. 4.1.1 Heizstab Aufbau..: Heizspirale und Thermostat innerhalb eines wasserdichten Glaskolbens Einbau..: Geraet wird an Saugnapftraegern zu 4/5 unter Wasser eingebaut. Vorteil.: Einfacher Einbau unmittelbare IR-Strahlung Nachteil: Ungleichmaessige Erwaermung des Wassers, relativ preiswert und sparsam 4.1.2 Bodenheizung (innen) Aufbau...: Mit Kunststoff ummantelter Heizdraht wird von einem Transformator gespeist Einbau...: Transformator ausserhalb das Aquariums, Draht gleichmaessig unter dem Bodenbesatz verlegen Vorteil.: Gleichmaessige Erwaermung des Wassers bei optimaler Lage Nachteil: Stromrisiko durch Abnutzung der Kunststoffschicht, relativ teuer 4.1.3 Bodenheizung (aussen) Aufbau..: Heizdraehte in einer Kunststoffmatte ausserhalb des Beckens, Regelgeraet mit externem Thermostat Einbau..: Heizmitte wird von aussen unterhalb des Aquariums verlegt Vorteile: Sehr gleichmaessige Erwaermung des Wassers, Wurzelbeheizung bei Pflanzen Nachteil: Regelung durch verschiedene Glasdichten nicht immer genau 4.1.4 Heizfilter Aufbau..: Das Wasser wird durch einen Heizdraht innerhalb den Filtertopfes erwaermt und gefiltert Einbau..: Komplettgeraet als Kombination aus Filter und Heizung Vorteile: Platzsparendes Kombinationsgeraet Nachteil: Heizleistung abhaengig von Filterdichte und Schlauchweg Bye bye awds _\|/_ Gruesse von Werner _\|/_ .!. Biete Arbeitsplatz fuer Zimmer mit Blick aufs Meer. --- Terminate 4.00/Pro * Origin: werner_pueschel@kkk.muc.nacamar.de (2:2487/3701.33) [AQUARIUM.GER] Von: Werner Pueschel, 2:2487/3701.33 An: Alle, 2:2450/215 Betreff: FAQ 3/3 Datum: 18.04.97 19:25 Hi Alle !!!!!!!!!!!!!!!!! 5. Futter Futter kann man in Zoohandlungen kaufen selber fangen oder aufziehen. Beim Fang ist auf moegliche Verunreinigungen der Gewaesser zu achten ! Reichliches fuettern zieht meistens ein erhoehtes Wachstum, Vermehrungs- bereitschaft und auch Abfaelle mit sich. Futterreste erhoehen den Nitratgehalt des Wassers und bieten Ungeziefer gute Lebensbedingungen. 5.1 Futterarten Der Wahl der Futterart sollte die gleiche Aufmerksamkeit zugemessen werden, wie die Wahl der Futtertiere. Zu beachten ist, dass einige Raubfischarten und vor allem Lurcharten ueberhaupt kein Trockenfutter zu sich nehmen. Reine Pflanzenfresser verschmaehen dagegen alle Arten von Tiefkuehlfutter. Die beste Fuetterung ist eine abwechslungsreiche Fuetterung aus mehreren Futterarten in verschiedener Form. 5.1.1 Lebendfutter Begriffe...: Bezeichnung fuer lebende Tiere, die vom zu fuetternden Tier erst gejagt werden muessen Futterarten: Alle Arten im Handel vertreten Vorteil....: Naturnahe Fuetterung, Frische, auch Haltbarkeit Nachteil...: Einschleppen von Krankheiten und Algen moeglich (Wasser!) 5.1.2 Tiefkuehlfutter Begriff....: Tiefgefrorene (also tote) Futtertiere meist in Blockform Futterarten: meistens Mueckenlarven, Wasserfloehe (wg, Giftstoffen selten Tubifex) Vorteil....: lange haltbar, durch Vorratskauf preiswert, geschmackstreu Nachteil...: Futterreste, ungeeignet fuer jagende Tiere 5.1.3 Gruenfutter Begriff....: Pflanzliche Nahrung in frischer Form Futterarten: alle Futterpflanzen und Gemuesearten Vorteil....: Ergaenzung -von Fleischnahrung Nachteil...: Bindet beim verrotten Nitrat, bindet Sauerstoff 5.1.4 Trockenfutter Begriff....: In Dosen erhaeltliche Futtersurrogate in Tabletten- oder Flockenform Futterarten: alle pflanzliche und tierische Nahrung Vorteil....: ausgewogene Mischungen, hoher Naehrwert, sehr lange haltbar Nachteil...: unsichtbare Futterreste verrotten, nehmen nicht alle Tiere 5.1.5 Staubfutter Begriff....: Tierische oder pflanzliche Nahrung in Staubform Futterarten: Alle Futterarten im Handel, meist Mischfutter Vorteil....: Vor allem fuer Fischbrut gut aufnehmbar Nachteil...: Wassertruebung, Pantoffeltierchen nesseln! 5.2 Futtertiere Bei Futtertieren muss auf die richtige Groesse geachtet werden. Schwarze Mueckenlarven entwickeln sich in warmen Wasser in einigen Tagen zu ausgewachsenen Stechmuecken! 5.2.1 Wasserfloehe Andere Bezeichnungen: Daphnia Kennzeichen.........: bis zu 4 mm grosse Tierchen mit grossen Fuehlern Nahrung.............: Kleinstalgen Lebensraum..........: frei schwebend und am Boden in Wasser Naehrwert...........: relativ gering, Eiweiss Hinweis.............: koennen Fischbrut angreifen und verletzen! 5.2.2 Huepferlinge Andere Bezeichnungen: Copepoda Kennzeichen.........: Nahrung.............: Lebensraum..........: schwebend in stehenden Gewaessern Naehrwert...........: nur hoch wenn nicht zu lange ohne Nahrung, Eiweiss Hinweis.............: truebt das Wasser ohne Filterpumpe 5.2.3 Tubifex Andere Bezeichnungen: Bachroehrenwurn, Schlammroehrenwurm Kennzeichen.........: bis zu 85 mm lang, nadeldick, blutrot Nahrung.............: Tierische und pflanzliche Abfallstoffe Lebensraum..........: Faulschlamm von (ueberduengten) Gewaessern Naehrwert...........: Eiweiss, Fett Hinweis.............: Tubifex kann Krankheitskeime und Pestizide enthalten! Keine Wildfaenge verwenden 5.2.4 Rote Mueckenlarven Andere Bezeichnungen: Zuckmuecken (Larvenform), Bloodworms Kennzeichen.........: blutrot, bis 20 mm lang, Stummelfuesse vorn und hinten, Muecke sticht nicht Nahrung.............: Abgestorbene oder lebende Pflanzensubstanz Lebensraum..........: Schlammboden von Teichen, Gespinstroehren Naehrwert...........: Eiweiss, Fett, Kohlenhydrate 5.2.5 Schwarze Mueckenlarven Andere Bezeichnungen: Stechmuecke Kennzeichen........: tiefschwarze bis dunkelrote Wuermchen (Muecke sticht!) Nahrung............: Pflanzenreste Lebensraum.........: Ufer von Teichen und Wasserlaeufen Naehrwert..........: Eiweiss, Fett, Hormone 5.2.6 Weisse Mueckenlarven Andere Bezeichnungen: Bueschelmuecken Kennzeichen.........: schwebende fast durchsichtige Tiere mit Buescheln am Kopfende, Muecke sticht nicht Nahrung.............: Huepferlinge, kleine Wasserfloehe Lebensraum..........: Teiche mit sauerstoffreichen Wasser Naehrwert...........: Eiweiss 5.2.7 Infusorien Andere Bezeichnungen: Aufgusstierchen, Wimperntierchen (= Form) Kennzeichen.........: ausgesprochen klein und kaum zu erkennen Nahrung.............: Bakterien aus pflanzlichen Abfaellen Lebensraum..........: Infunsorien Annatz (Wasser, Kohlrabi, Bananen, Salat) ueber einige Tage ansetzen Naehrwert...........: Eiweiss, wegen ihrer Groesse gut fuer Fischbrut geeignet. 5.2.8 Salinenkrebse Andere Bezeichnungen: Nauplien, Sa1inenkrebse Kennzeichen.........: Handelsform Salinen-Eier, ausbrueten z. B. in einer Wasserflasche Nahrung.............: Phytoplankton (muss kuenstlich hinzugefuegt werden) Lebensraum..........: Alle Salzseen der Erde Naehrwert...........: sehr reich an Eiweiss, gut fuer Fischbrut 5.2.9 Enchytraeen Andere Bezeichnungen: Grindalwuermer Zwergenchytraeen Kennzeichen.........: Landlebende Wuermer werden in E.-Zuchtansaetzen" verkauft Nahrung.............: Pflanzenreste, Modder Lebensraum..........: Naehrwert...........: ausgesprochen fettreiche Nahrung fuer grosse Raubfische 5.2.10 Essigaelchen Andere Bezeichnungen: Mikro, Fadenwuermer Kennzeichen.........: sehr duenn, wenige Millimeter lang Nahrung ............: Haferschleim und Milch (bei Aufzucht) Lebeneraum..........: Faulende Frachte Naehrwert...........: Hormone (Zuchtnahrung) 5.2.11 Regenwuermer Andere Bezeichnungen: Sandwuermer, Wasserwuermer Kennzeichen.........: Landlebende Wuermer, bis 80 cm lang Nahrung.............: Organische Reststoffe Lebensraum..........: Gaerten, Wiesen, Felder, Laubwaelder (unterirdisch) Naehrwert...........: ausgesprochen fettreiche Nahrung fuer grosse Raubfische Hinweise............: Stinkregenwurm frisst Duenger und kann Gift enthalten 6. Fische 6.1 Fischarten Man unterscheidet 10 Fischarten in der Aquaristik (nach Dr. Riehl): - Unechte Knochenfische und Knorpelfische (z. B. Stoer) - Salmler (z. B. Rote Neonfische) - Karpfenaehnliche Fische (z. B. Prachtschmerlen) - Welse (z. B. Zwergpanzerwelse) - Eierlegende Zahnkarpfen (Killifische, z.B. Prachtkaerpfling) - Lebendgebaerdende Zahnkarpfen (z. B. Guppies) - Kletterfische (z. B. Kampffische) - Buntbarsche (Cichliden, z. B, Malawibuntbarsche) - Barschfische (z. B. Einheimischer Flussbarsch) - Echte Knochenfische (z. B. Kugelfische) In der Suesswasser-Aquaristik trifft man immer wieder auf zwei Biotope, die als besonders interessant genannt werden: Malawisee und Tanganjikasee. Der 1858 von England entdeckte Tanganjikasee liegt in Afrika zwischen Tansania und Zaire und besitzt einen extrem hohen (alkalischen) ph-Wert von 9. Der ungewoehnlich tiefe Binnensee (1435 m) bietet eine fuer einen Binnensee seltene Flora und Fauna. Fische und Pflanzen aus dem Tanganjika- see legen daher besonderen Wort auf gute Wasserqualitaet. Der Malawisee im Sueden Tansanias ist dem Tanganjikasee aehnlich. Jedoch ist er nicht so tief. Die meisten farbenpraechtigen Cichliden stammen aus dem Malawisee. Beide Seen besitzen recht klares Wasser, das noch Licht in bis zu 10 m Tiefe einlaesst, wo auf Felsen grosse Algenteppiche wachsen. Durch den hohen Felsbesatz sind die Wasser der Seen recht hart. Bye bye awds _\|/_ Gruesse von Werner _\|/_ .!. Es gibt keine Bayernwitze. Das ist alles Realitaet! --- Terminate 4.00/Pro * Origin: werner_pueschel@kkk.muc.nacamar.de (2:2487/3701.33)